Quer durch Deutschland
Ich schaue auf die Uhr. Es ist sechs in der Früh. 12 Stunden sind seit dem Start vergangen. 157 km sind wir (erst) gefahren. Nicht gerade viel; 500 km liegen noch vor uns. Wieder muss ich an Jochen denken. Wie recht er doch mit seiner Prognose hatte. Wenn wir in dem Tempo weiterfahren, werden wir heute Abend um 18 Uhr gerade mal 300 km geknackt haben. Aber auch gegen diese Planung spricht noch so einiges, wenn ich auf die vor uns liegenden Höhenmeter blicke.
Berlin noch am Sonntag zu erreichen, ist somit sehr unwahrscheinlich. Und irgendwann werde ich wohl auch mal schlafen müssen.
Critical Mass Bonn überschreitet die kritische Masse
Dieses Mal hat das Mitfahren richtig Spaß gemacht – zum ersten Mal, wenn ich ehrlich bin. Und ich bin schon einige Male bei der Critical Mass Bonn mitgefahren. Jeden letzten Freitag im Monat um 18.00 Uhr treffen sich Bonner Radfahrer „rein zufällig“ zwischen Hofgarten und Uni-Hauptgebäude, um dann „ganz spontan“ und ganz gemütlich durch die Stadt zu radeln. Die Route ist vorher nicht festgelegt, sondern die an der Spitze fahrenden Radler entscheiden, ob es geradeaus, links- oder rechtsrum geht.
Die Critical Mass ist eine weltweite Bewegung, die auf die Belange der Radfahrer aufmerksam machen möchte und Bewusstsein für eine Verkehrswende schaffen will.
RennRadRheinsteig 2017
Im nun dritten Jahr lädt Nachbar Johannes zu Fronleichnam zum RennRadRheinsteig ein. Wenn man so will, ist das der rheinische Ötztaler, denn der begeisterte Bergfahrer Johannes, in Bonner Kreisen auch als KletterJonny bekannt, hat die Route entlang des Rhein so gelegt, dass er wie beim Ötztaler Radamarathon auf 5.500 Höhenmeter kommt. Nun ist für einen Fahrer meiner Gewichtsklasse (94 kg) eine Strecke von 272 km und 5.500 Höhenmetern sicherlich kein Idealkurs, um das mal vorsichtig auszudrücken. Gleichwohl muss ich sagen, dass ich Berge gerne fahre, wenn ich auch weit davon entfernt bin, mit den Bergziegen mitzuhalten.
Auf den Spuren der Rosinenbomber
Meinen Kopf habe ich auf einem der Klappsitze des Fahrradabteils im IC abgelegt. Ich döse, denn als Schlafen kann man das nicht bezeichnen. Mit meinem rechten Arm sichere ich mein Rad in dem hoffnungslos überfüllten Fahrradabteil. Immer wieder muss ich Leute vorbeilassen, die sich durch dieses Nadelöhr zwängen. Trotz Reservierung hab ich keinen vernünftigen Stellplatz. Der Wagon mit meinem reservierten Platz war einfach weggefallen – warum auch immer.
Infos hierüber gibt es natürlich keine. Nicht mal das Zugpersonal weiß Bescheid. Das ältere Pärchen, das vollgepackt mit ihren Rädern neben mir steht, hatte auf Nachfragen lediglich ein wortloses Achselzucken des Schaffners kassiert. Alles egal, Hauptsache ich bin im Zug nach Frankfurt.
„Kaffee & Kuchen“ im Oberbergischen
Der Garmin Edge 1000 und ich werden tatsächlich so langsam Freunde. Statt meinen 2. Teil zum Candy B. zu Ende zu schreiben, zog es mich heute aufs Rad. Eine spontane Einladung auf einen Bauernhof in Mildsiefen im Oberbergischen Kreis war mir ins Postfach geflattert. Die Sonne schien, eine extrem arbeitsreiche Woche lag hinter mir und einige meiner lieben Leute aus der Agentur hatten sich ebenfalls angekündigt. Da war die Frage „Rad oder Schreibtisch“ allenfalls als rhetorisch zu bezeichnen.
Candy B. Graveller – Vorgeschichte
Als die Meldung zum Candy B. Graveller reinrauscht, häng ich in einer Räuberkneipe am Kölner Eigelstein. Ich nippe an einem Mexikaner. Neben mir die Kollegen Dirk und Frank. Wir haben den 9. Januar, Montagabend. Eigentlich nicht unser klassischer Kneipentag. Aber an jenem Montag waren die verehrten Kunden geschlossen aus dem Weihnachtsurlaub zurückgekommen und ebenso geschlossen hatten sie ihre über die Weihnachtstage entstandenen Ideen wie auf einer Müllhalde bei uns abgekippt Anliegen platziert. An diesem Tag brauchte es einfach einen strukturierten Absacker. Nun ja, es gibt Schlimmeres für einen Selbstständigen.
Zum Brommieloop nach Hamburg
Das letzte März-Wochenende verschlug es mich mal wieder nach Hamburg. Das war nach Col d`Hahnheide und dem Frühstück bei Blankenese schon mein dritter Hamburg-Trip innerhalb der letzten 12 Monate (eigentlich hätten es sogar vier sein sollen). Dieses Mal hieß es also Brommieloop in Hamburg. Bitte was? Was ist denn bitte schön ein Brommieloop wird sich nun manch einer fragen. Ein Brommie ist der Kosename für ein Faltrad der britischen Kultmarke Brompton. Das sind jene Räder, die man man in null Komma nichts in ein handliches, kleines Päckchen verwandeln kann. Und ein Loop ist englisch und bedeutet Schleife; der Brommieloop ist also eine Runde mit dem Brompton.
Rad und Raus – die Bibel für Bikepacker
Als ich dieser Tage von Radfreak André zu dem Buch, noch bevor ich es gelesen hatte, gefragt wurde: „Steht da jetzt so wirklich neues Zeug drin? Kleines Gepäck, bisschen Futter, los gehts. Oder?” antwortete ich à la Radio Eriwan: „Im Prinzip, ja André, aber Du bist auch nicht die Zielgruppe, denn Deine Antwort zeigt, Du bist schon auf Parteilinie :).“ Jetzt nach der Lektüre von „Rad und Raus“ rufe ich ihm zu: „Lesen, lesen, lesen!“
Dabei propagiert Autor Gunnar Fehlau zunächst genau das, was André sagt: Kleines Gepäck, bisschen Futter und los geht’s … Der Titel ist Programm, nimm dein Rad, egal was du für eins hast, und dann raus. Auch vor Deiner Haustüre kannst du ein Microabenteuer erleben.
Ein Fahrrad mit dem Fahrrad mitführen?
Für mich war es bisher eine absolute Selbstverständlichkeit: Dass ich, wenn es die Umstände erfordern, noch ein zweites Fahrrad nebenher mitführe. Und das kommt auch gar nicht mal so selten vor: Entweder, wenn Kind 1 oder 2 irgendwo abgeholen muss oder wenn ich eins unserer Räder zur Reparatur zum Radhändler bringe, weil mir die Zeit oder passendes Werkzeug fehlt.
Wie oft bin ich dann mit zwei Rädern quer durch die Stadt geradelt. Die linke Hand am eigenen Rad, die rechte am anderen Rad. Und cool, an der Ampel brauchte ich nicht mal aus den Klickies, weil ich mich so wunderbar auf dem Zweitrad abstützen konnte.
Big Apple Plus rockt die Straße
Für mein Stevens Streetflyer musste ein neuer Satz Reifen her. Aus den bisherigen Mänteln, den Schwalbe Super Moto Evo, die zum Schluss vorne wie hinten über und über mit kleineren und größeren Schnitten „verziert“ waren, hatte ich mit gut 11.000 km wirklich das letzte rausgeholt.
Ein erneuter Kauf der Super Moto Evo war ausgeschlossen, weil diese Reifen (zur Zeit?) so gut wie nicht mehr verfügbar sind. Zudem gehörte er auch nicht zu den pannensichersten Mänteln. Hinzu kam, dass er auch gewisse Schwächen beim Grip in den Kurven hatte, wie ich zwei Mal erfahren habe. So fiel meine Wahl auf den Schwalbe Big Apple Plus, der dem Altmantel relativ verwandt ist.
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