Liebster Award Fahrradblog KettenpeitscherJochen von Mein Fahrrad und ich hat mich zum Liebster Award eingeladen. Als langjähriger Fan des Proust’schen Fragebogens im F.A.Z-Magazin komme ich dieser Einladung gerne nach – übrigens schon zum zweiten Mal in diesem Jahr. Mit der Annahme des Liebster Awards ist die Verpflichtung verbunden, 11 neue Fragen zu stellen und u. a. neue Blogger zu benennen … Zu Schülerzeiten war ich immer der Tod jedweder Kettenbriefe. Ob und wie ich dieser Verpflichtung nachkomme, muss ich mir noch mal genau überlegen.

Jochens 11 Fragen

1. Wann hast Du mit dem Bloggen angefangen und warum?

Ins Internet geschrieben habe ich in der ein oder anderen Art und Weise schon immer, teils beruflich, teils privat. Mit einem eigenen Blog bin ich aber erst seit Anfang 2016  am Start, wenn ich auch die Idee zu einem Radblog schon bestimmt 3 Jahre vorher hatte.

Hauptmotivation war, meinen zahlreichen und teils sehr langen Radtouren sowie den damit verbundenen Erlebnissen, Gedanken und Bildern einen Ort zu geben; mein Blog dient der Eigendokumentation. Wenn darüber hinaus, das, was ich hier schreibe, anderen gefällt, umso besser. Schließlich nutze ich diesen Ort hier als Experimentierwerkstatt, weil ich auch beruflich in einer Werbeagentur mit Blogs zu tun habe. 

2. Hat das Bloggen Auswirkungen (auf deinen Medienkonsum, deine Sichtweisen, deinen Umgang mit Information oder Sprache, Reaktionen aus deinem Umfeld etc.)?

Oh ja, auf jeden Fall. Den Aspekt des Experimentierens habe ich gerade schon genannt. Durch das Bloggen, der Recherche und der regelmäßigen Lektüre von anderen Blogs bin ich auf  sehr viele Dinge gestoßen, die ich sonst nicht  nicht entdeckt hätte. Da ist zum Beispiel Jochens Blogpost aus dem Februar über diese Reliefkarte von Deutschland … mit dem Ergebnis, dass diese Karte nun auch bei mir hängt 🙂 

Wie bei den klassischen Medien gilt es aber auch bei Blogs, das Gelesene kritisch zu hinterfragen. Hier wird mir teils arg lax mit Fakten und Quellen umgegangen. 

3. Wieviele Fahrräder besitzt Du und welches ist dein bevorzugtes?

Aktuell habe ich sechs Fahrräder (drei Rennräder, ein Mountainbike, ein Stadtrad und ein Liegerad), die auch alle mehr oder weniger regelmäßig zum Einsatz kommen. Das hört sich viel an, mir fallen aber spontan noch mindestens drei weitere Räder ein, die ich noch gerne hätte: Ein Brompton, ein Fatbike und ein Crosser. Brauch man so viele Räder? Ja, klar! Wenn ich Zeit habe, will ich meine Räder hier auch mal vorstellen.

Mein bevorzugtes Rad ist im Augenblick mein Stadtrad. Es ist ein schwarzes Stevens Streetflyer von 2010, mit 8-Gang-Nabenschaltung, Scheibenbremsen und breiten 26-Zoll-Reifen. Hier ist nix Überflüssiges dran. Mit dem bin ich sehr zügig unterwegs. 

Liebster Award Radblog Kettenpeitscher. Und hier sieht man mein Stevens Streetflyer.

Stevens Streetflyer. Mein Rad für die Stadt.

4. Wie unterscheidet sich Radfahren heute im Vergleich zum Radfahren in deiner Kindheit?

Früher trugen Kinder keine Helme. 

5. Welches Fahrraderlebnis bleibt dir, positiv oder negativ, auf immer im Gedächtnis?

Ich muss 5 oder 6 Jahre alt gewesen sein und wir wohnten zu dieser Zeit in Düsseldorf. Fahrradfahren durfte ich nur in Begleitung meiner Eltern, ansonsten war das Rad im Keller weggeschlossen. Hier gab es keine Diskussionen. An einem  Sommerabend ließ ich mein Rad bewusst im Garten unserer Nachbarn stehen, um so am anderen Morgen, endlich einmal freien Zugang dazu zu haben. Ich weiß noch heute ganz genau, wie es sich anfühlte, als ich an diesem Morgen alleine mit dem Rad unsere Straße runterfuhr, Tempo und Richtung frei bestimmen konnte. Es war ein großartiges Gefühl; frei und glücklich fühlte ich mich. Ich glaube, dieses Erlebnis hat mich sehr geprägt.

6. Fahrrad: Fahren, Schrauben, Verkehrspolitik, … – welcher Aspekt nimmt für Dich am meisten Raum ein? Würdest Du lieber anders Schwerpunkte setzen?

Eindeutig das Fahren und das ist auch gut so. Früher hab ich mal sehr viel geschraubt – jetzt sitze ich lieber auf dem Rad. Schrauben tu ich nur noch, wenn es notwendig ist. Die Verkehrspolitik berührt mich nur am Rande, meist im Zusammenhang mit dem Blog. Ein insgesamt sehr unerfreuliches Thema. 

7. Beteiligst Du dich an »politischen« Aktionen rund ums Radfahren (z.B. Bürgerinitiative, Critical Mass, Stadtradeln, »Mit dem Rad zur Arbeit«, Veranstaltungen zur Mobilitätswende etc.).

Ja, an der Critical Mass und am Stadtradeln habe ich schon teilgenommen. Ich weiß aber nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich möchte kein Fahrrad-Missionar sein. Jeder muss selbst wissen und entscheiden, wie er sich fortbewegt. Das möchte ich keinem vorschreiben. 

8. Ist Radfahren für Dich etwas Besonderes (Feierabendrunde, Tour etc.) oder fester Teil der Alltagsmobilität? Fühlst Du dich im Alltag wohl und sicher auf dem Fahrrad?

Radfahren ist für mich fester Teil der Alltagsmobilität. Alle Wege hier in Bonn erledige ich mit dem Rad. Es ist das schnellste Verkehrsmittel in dieser Stadt. Ja, ich fühle mich wohl und sicher auf dem Fahrrad. 

9. Fährst Du öfter alleine Rad oder in Gesellschaft (Gruppe, Freunde, Familie etc.)? Warum?

Ich fahre meist alleine. So bin ich unabhängig, kann mein Tempo wählen und muss nicht so aufpassen, wie beim Fahren in der Gruppe. Außerdem mache ich sehr gerne Fotos und halte öfters an. Das ist in der Gruppe schwieriger. 

10. Wenn Du deine Passion »Fahrrad« eintauschen könntest, was würdest Du stattdessen wählen? Würdest Du darüber bloggen?

Ich möchte die Passion „Fahrrad“ nicht eintauschen 😉 Wenn ich es jedoch müsste, würde es sich auf jeden Fall auch draußen abspielen: Am Meer wäre es Kitesurfen und in den Bergen bergsteigen, bzw. wohl eher Bergwandern. Nein, höchstwahrscheinlich würde ich darüber nicht bloggen.  

11. Dein Lieblings- (-buch, -film, -platte, -autor, -künstler etc.)?

Mit DEM Lieblings- … tu ich mich immer ein bisschen schwer, ich habe so viele,  aber wenn es denn sein muss:

  • Lieblingsbuch: Buddenbrooks
  • Lieblingsfilm: Spiel mir das Lied vom Tod / Es war einmal in Amerika
  • Lieblingsplatte: Crime of the Century (Supertramp)
  • Lieblingsautor: Thomas Mann, Kurt Tucholsky, Cormac McCarthy
  • Lieblingskünstler: Aufgrund seiner Vielseitigkeit: Pablo Picasso

Beitragsbild „Liebster Award“: Urheber unbekannt 

 

2 thoughts on “Liebster Award: Nochmal 11 Fragen und 11 Antworten

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