Es ist gerade mal eine Woche her, da tat ich kund, dass das Fahren auf der Rolle nicht so meins sei. Jetzt bin ich über eine „Veranstaltung auf der Rolle“ gestolpert, die, als ich von ihr hörte, sofort einen gewissen Reiz auf mich ausübte.
Es geht um 10 Stunden Indoor-Cycling an einem Stück. Nach jeder Stunde gibt es eine 10-minütige Pause, um zu trinken, zu essen oder sonstigen Bedürfnissen nachzugehen. Es ist das Indoor-Cycling-Sufferfest in Berlin-Buch, dem nördlichsten Ortsteil von Berlin, das Anfang Februar 2016 zum 3. Mal stattfand.
Danke an Regines Radsalon 🙂
Aufmerksam geworden bin ich auf diese Veranstaltung übrigens durch den Fahrradpodcast von Regine Heidorn, den ich an dieser Stelle ausdrücklich empfehlen möchte. Regine ist mit ihrem Radsalon Ende letzten Jahres gestartet und alle fünf bisher erschienen Folgen haben mir sehr gut gefallen. Hier paart sich Leidenschaft fürs Radfahren mit der Kompetenz ihrer Gäste, die unter anderem einen sehr fundierten Einblick in die Frauenradfahrszene haben. Einfach mal reinhören, ich find den Podcast richtig gut und die in der letzten Folge geäußerte Kritik, er sei zu lang, kann ich gar nicht teilen. Bitte, weiter so 🙂 Zurück zum Indoor-Cycling-Sufferfest …
Suffer ist englisch und heißt leiden
Die Idee des Sufferfest stammt von David McQuillen. Angeödet von der unerträglichen Langeweile des Rollentrainings, begann er mit Videos von Profi-Rennen zu experimentieren, um bei seinen Rolleneinheiten ein bisschen Abwechslung zu haben. Auf einmal war die Idee geboren, die Videos nicht nur für sich zu machen, sondern auch anderen anzubieten. Die Videos wurden immer professioneller und schließlich auch lizensiert. Gute Musik kam hinzu und ein virtuelles Land, namens Sufferlandria, wurde geschaffen, in dem man sogar Ritter werden kann.
Ritter von Sufferlandria – Gamification lässt grüßen
Ein Land mit eigener Flagge und einem Schlachtruf: „I will beat my ass today to kick yours tomorrow.“ Zum Ritter von Sufferlandria wird ernannt, wer es schafft, 10 Stunden nach den Videos von David McQuillen zu fahren. Weltweit gibt es nur rund 400 Ritter von Sufferlandria. Davon kommen 8 aus Deutschland, 2 Frauen und 6 Männer. Die Frauen werden natürlich nicht Ritter genannt, sondern heißen Dames.
Wer die 10 Stunden schafft, dem steht ein spezielles Sufferfest-Trikot zu und je nach Geschlecht darf Dame oder Sir im Namen geführt werden. Hinzukommen andere Goodies wie Urkunde, Radaufkleber oder die namentliche Nennung auf der internationalen Sufferfest-Homepage. Gamification at it’s best.
Zu den ersten deutschen Rittern von Sufferlandria gehört Sir Torsten Schubert. Er hat 2013 dieses Event zum ersten Mal in Deutschland ausgerichtet. Dieses Jahr fand das Event am 6. Februar in Berlin statt. Einen kleinen Eindruck bekommt man in dem Kurzvideo von Regine Heidorn.
Wann kann man heutzutage schon noch Ritter werden? Der Termin für 2017 steht jedenfalls bereits fest. Es ist der 4. Februar. Einmal kann man sich das doch antuen, oder?
Titelbild: Screenschot von Website The Sufferfest
Ähm, diese Flagge da oben weckt in mir ganz komische Assoziationen. (Dass soll dich natürlich nicht vom Indoor-cycling abhalten.)
Das ging mir ehrlich gesagt auch so, Johannes. Die unangenehme Assoziation war sofort da. Aufgrund der thematischen Ferne empfand ich mich dann schon als hypersensibel. Aber dann geht es nicht nur mir so. Ich hab das Bild daher geändert, sodass keine Assoziationen zur Reichskriegsflagge aufkommen können … Danke für das offene Wort.
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Danke für den Überblick! Klingt nach “WoW trifft Radsport” – kein Wunder, dass es weltweit erst 400 “Ritter” gibt, das ist wohl eher was für eine begrenzte Zielgruppe. “Ritter” finde ich zudem reichlich speziell als Titel – allein schon wie das riechen muss nach ein paar Stunden vereinten Fahrens in geschlossenen Räumen – obwohl, da passt es dann ja wieder 😉
An den Aspekt hab ich ehrlich gesagt auch schon gedacht 😉
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