Das Fahrradjahr 2016 geht langsam seinem Ende zu. In genau 8 Wochen schreiben wir schon den 1. Januar 2017. Ich denke zur Zeit viel an 2017, denn 2017 habe ich eine Teilnahme bei LEL geplant. LEL steht für London – Edinburgh – London und ist das britische Gegenstück zum bekannteren Radmarathon Paris – Brest – Paris (PBP) in Frankreich. Die Route von LEL 2017 ist 1.433 km lang und hat 11.128 Höhenmeter. In knapp fünf Tagen muss man zurück in London sein.

London Edinburgh London – Official Documentary from MadeGood.films on Vimeo.

Nur alle vier Jahre findet dieses Event statt. Die Startplätze sind begrenzt. Für 2017 sind 1.500 Fahrer zugelassen. Meinen Startplatz habe ich seit dem 15. September 2015 sicher. An diesem Tag wurden 300 Plätze zur Registrierung über das Internet freigegeben: 100 morgens um 7.00 Uhr (GMT = Greenwich Mean Time), dann weitere 100 um 15.00 Uhr und die letzten 100 Plätze abends um 23:00 Uhr. Zig Mal checkte ich am Vortag, was für den Briten 7.00 Uhr GMT heißt 😉

Ich weiß noch, dass ich bereits morgens um 6.00 Uhr am Rechner saß und die Seite ständig aktualisierte. Statt WLAN hatte ich bei meinem MacBook extra die Kabelverbindung zum Internet gewählt, um im Zweifelsfall schneller zu sein. Pünktlich um 8 Uhr (deutscher Zeit) war der Anmeldebereich dann tatsächlich freigeschaltet.

Ich merkte aber gleich an der Antwortzeit der Website, dass ich nicht der einzige auf der Seite war. Schnell gab ich meine Daten ein, legte einen Account an und klickte auf Registrierung. Knapp eine Stunde später erhielt ich die Bestätigung mit den Bankdaten für die 100 Britische Pfund Anzahlung. 319 Pfund beträgt die komplette Teilnahmegebühr für London – Edinburgh – London. Das war im September 2015.

LEL steht für London - Edinburgh - London und ist ein Brevet, also ein Radlangstreckenfahrt

Fragen über Fragen

Bis dato hab ich mir noch nicht viele Gedanken zu LEL gemacht. 2017 war noch zu weit weg. Doch langsam merke ich, dass mich LEL zu beschäftigen beginnt.

Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 12 km/h inklusive aller Pausen schafft man es, innerhalb des Zeitlimits wieder in London zu sein. Das hört sich ja erst einmal machbar an.

Erst einmal … Aber! 1.433 km in 5 Tagen sind 286,6 km pro Tag – 5 Tage hintereinander. Mal einen 300er oder 400er raushauen ist eine Sache, aber 5 Tage hintereinander knapp 300 km ist eine andere. Glaube ich zumindest.

Mir gehen daher so einige Fragen durch den Kopf:

  • Wie bereite ich mich am besten auf London – Edinburgh  – London vor? Mach ich zum Beispiel neben dem Radfahren auch noch ein bisschen Lauftraining zum Ausgleich und für meine allgemeine Fitness? Mir hat das Laufen in der Vergangenheit zumindest immer gut getan … Für mich steht aber jetzt schon fest, dass ich irgendwann im Frühjahr an 3 oder 4 Tagen hintereinander mal zwischen 200 und 300 km fahren werde, um  ein Gefühl für die Belastung zu bekommen.
  • Welches Fahrrad werde ich nehmen? Theoretisch hätte ich 3 Rennräder zur Auswahl. Ich hab aber noch keinen blassen Schimmer, mit welchem ich dieses Brevet wagen werde. Mit allen drei bin ich schon über 300 km am Stück gefahren. Welches sich am besten eignet, weiß ich noch nicht. Die höchsten Erhebungen bei London – Edinburgh – London sind mit denen im heimischen Siebengebirge und der Eifel vergleichbar. Aber 11.128 Höhenmeter sind kein Pappenstiel! Vielleicht deshalb zu meiner blauen Noname Bergziege (mein Regenrad) greifen?
  • Was werde ich an Ausrüstung benötigen? Auch hier habe ich noch überhaupt keine Idee. Was brauche ich alles auf dem Rad?
  • Wie werde ich das Thema Radbeleuchtung lösen? Bei meiner letzten Nachttour hat der Akku nicht die ganze Nacht  gehalten. Doch auf einen Nabendynamo zurückgreifen? Unabhängiger wäre ich damit in jedem Fall.
  • Wird es besser sein, wenn ich mich nur auf mich konzentriere und meinen Stiefel runterfahre oder tue ich mich mit ein oder zwei Fahrern zusammen, um mit ihnen die Strecke gemeinsam zu bewältigen? Für die Moral bei der Distanz könnte ich mir das besser vorstellen …

Das ist’s, was mich zur Zeit so umtreibt und bei mir ein gewisses Bauchkribbeln auslöst. Bin gespannt, wie sich die Fragen auflösen werden … Bis zum Start am 30. Juli 2017 in London ist es ja noch ein bisschen Zeit.

 

6 thoughts on “Eine Veranstaltung namens LEL

  1. Du Glücklicher!!!! Ich möchte nach PBP (2015) und 1001 miglia (2016) nächstes Jahr auch zur LEL … Kann mich aber erst im Januar anmelden und hoffe … Schönes Training!!!

     
  2. Tolles Vorhaben! Unterwegs kannst Du Dich von den TCR-Tweets motivieren lassen 🙂 Wenn das überhaupt nötig ist, ich nehme an, die Strecke pusht schon selbst genug.
    Ohne für solche Tipps qualifiziert zu sein, ich würde neben dem Fahren versuchen, Nacken, Arme etc. zu trainieren. Ich glaube, den Beinen ist es irgendwann “egal”, dem Rest des Leibs nicht. – Ich freue mich drauf, über die Vorbereitungen zu lesen!

     
  3. Pingback: Candy B. Graveller – Vorgeschichte - KettenpeitscherKettenpeitscher

  4. Hallo Joas,
    was ist passiert? Ich habe Haralds Posts während LEL verfolgt und wahrgenommen, dass Du nicht gefahren bist. Ich hoffe “nur” Terminnöte.
    Viele Grüße
    Markus

     
    • Hallo Markus,

      sorry für die späte Antwort. Ja, es war die Firma, die mir leider da reingefunkt hat. Wir haben Anfang des Jahres einen relativ großen Kunden verloren … In der Zeit von LEL standen einige Termine fürs Neugeschäft an, sodass ich nicht hätte guten Gewissens starten können. So hab ich LEL schweren Herzens sausen lassen. Unterm Strich war es die richtige Entscheidung.

      Gruß
      Joas

       

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