Quer durch Deutschland
Ich schaue auf die Uhr. Es ist sechs in der Früh. 12 Stunden sind seit dem Start vergangen. 157 km sind wir (erst) gefahren. Nicht gerade viel; 500 km liegen noch vor uns. Wieder muss ich an Jochen denken. Wie recht er doch mit seiner Prognose hatte. Wenn wir in dem Tempo weiterfahren, werden wir heute Abend um 18 Uhr gerade mal 300 km geknackt haben. Aber auch gegen diese Planung spricht noch so einiges, wenn ich auf die vor uns liegenden Höhenmeter blicke.
Berlin noch am Sonntag zu erreichen, ist somit sehr unwahrscheinlich. Und irgendwann werde ich wohl auch mal schlafen müssen.
Auf den Spuren der Rosinenbomber
Meinen Kopf habe ich auf einem der Klappsitze des Fahrradabteils im IC abgelegt. Ich döse, denn als Schlafen kann man das nicht bezeichnen. Mit meinem rechten Arm sichere ich mein Rad in dem hoffnungslos überfüllten Fahrradabteil. Immer wieder muss ich Leute vorbeilassen, die sich durch dieses Nadelöhr zwängen. Trotz Reservierung hab ich keinen vernünftigen Stellplatz. Der Wagon mit meinem reservierten Platz war einfach weggefallen – warum auch immer.
Infos hierüber gibt es natürlich keine. Nicht mal das Zugpersonal weiß Bescheid. Das ältere Pärchen, das vollgepackt mit ihren Rädern neben mir steht, hatte auf Nachfragen lediglich ein wortloses Achselzucken des Schaffners kassiert. Alles egal, Hauptsache ich bin im Zug nach Frankfurt.
Candy B. Graveller – Vorgeschichte
Als die Meldung zum Candy B. Graveller reinrauscht, häng ich in einer Räuberkneipe am Kölner Eigelstein. Ich nippe an einem Mexikaner. Neben mir die Kollegen Dirk und Frank. Wir haben den 9. Januar, Montagabend. Eigentlich nicht unser klassischer Kneipentag. Aber an jenem Montag waren die verehrten Kunden geschlossen aus dem Weihnachtsurlaub zurückgekommen und ebenso geschlossen hatten sie ihre über die Weihnachtstage entstandenen Ideen wie auf einer Müllhalde bei uns abgekippt Anliegen platziert. An diesem Tag brauchte es einfach einen strukturierten Absacker. Nun ja, es gibt Schlimmeres für einen Selbstständigen.
Candy B. Graveller Live-Tracking
Heute Kinder wird’s was geben. Ab 18:00 Uhr kann man den Live-Track vom Candy B. Graveller auf Trackleaders verfolgen. Und ich bin mit dabei 🙂 Auf den Spuren der Rosinenbomber geht es von Frankfurt a. M. nach Berlin: 643 km quer durch Deutschland, auf denen rund 6.000 Höhenmeter zu bewältigen sind. Ein ausführlicher Nachberucht folgt selbstverständlich […]
Berliner Fahrradschau – mein erstes Mal
5 Minuten bevor der Alarm am iPhone losgeht, wache ich auf. Die innere Uhr scheint ganz gut zu funktionieren. Es ist 3 Uhr 15. Nicht unbedingt eine Zeit, zu der man von alleine freiwillig aufwacht. Vielleicht aber liegt es daran, dass es heute zur Berliner Fahrradschau geht. 5 Minuten bleibe ich noch liegen. Dann krieche ich aus dem Bett, in das ich erst zwei Stunden zuvor den Weg gefunden habe. Ausgeschlafen bin ich zwar noch nicht, aber richtig hundemüde auch nicht.
Um halb fünf muss ich in Köln am Hauptbahnhof sein. Ich hab den ersten ICE gewählt, um schon um 9.00 Uhr in Berlin zu sein. So bin ich pünktlich, wenn um 10.00 Uhr die Fahrradverrückten das schöne Ausstellungsgelände der Station Berlin am Gleisdreieck stürmen.
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