Quer durch Deutschland
Ich schaue auf die Uhr. Es ist sechs in der Früh. 12 Stunden sind seit dem Start vergangen. 157 km sind wir (erst) gefahren. Nicht gerade viel; 500 km liegen noch vor uns. Wieder muss ich an Jochen denken. Wie recht er doch mit seiner Prognose hatte. Wenn wir in dem Tempo weiterfahren, werden wir heute Abend um 18 Uhr gerade mal 300 km geknackt haben. Aber auch gegen diese Planung spricht noch so einiges, wenn ich auf die vor uns liegenden Höhenmeter blicke.
Berlin noch am Sonntag zu erreichen, ist somit sehr unwahrscheinlich. Und irgendwann werde ich wohl auch mal schlafen müssen.
Auf den Spuren der Rosinenbomber
Meinen Kopf habe ich auf einem der Klappsitze des Fahrradabteils im IC abgelegt. Ich döse, denn als Schlafen kann man das nicht bezeichnen. Mit meinem rechten Arm sichere ich mein Rad in dem hoffnungslos überfüllten Fahrradabteil. Immer wieder muss ich Leute vorbeilassen, die sich durch dieses Nadelöhr zwängen. Trotz Reservierung hab ich keinen vernünftigen Stellplatz. Der Wagon mit meinem reservierten Platz war einfach weggefallen – warum auch immer.
Infos hierüber gibt es natürlich keine. Nicht mal das Zugpersonal weiß Bescheid. Das ältere Pärchen, das vollgepackt mit ihren Rädern neben mir steht, hatte auf Nachfragen lediglich ein wortloses Achselzucken des Schaffners kassiert. Alles egal, Hauptsache ich bin im Zug nach Frankfurt.
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