Der Januar 2017 ist vorbei. Das war ein wahrer Wintermonat. Ganze -2,7 Grad betrug die Abweichung gegenüber der Referenzperiode von 1981 – 2010. Und sogar im Rheinland kam ein Hauch von Winterfeeling auf. Schnee gab es zwar nicht allzu viel – zumindest nicht in den niedrigeren Lagen – aber knackig kalt war es in dieser Zeit. Mehrfach zeigte das Thermometer -10, -11 Grad, wenn ich mich morgens auf den Weg nach Köln machte.
Interessant, wie schnell man sich daran gewöhnt. Mir hat diese trockene, klirrende Kälte mit ihren sternklaren Nächten sehr gefallen. Da können Temperaturen im leichten Plusbereich, wenn es draußen nass ist, deutlich fieser sein.
Mit 1306 km und 63 Stunden auf dem Rad hatte ich schon deutlich schlechtere Monate und das bei viel milderen Temperaturen. Es mag ein bisschen „freakig“ rüberkommen, wenn ich nun sage, dass dies ein sehr schöner Fahrrad-Monat war.
Spikes – meine Winterentdeckung
Dass dem so war, lag zu einem nicht ganz unerheblichen Teil an einer kleinen Entdeckung. Zum ersten Mal war ich mit Spikes unterwegs. Im November hatte ich mir auf Verdacht einen Satz Spike-Reifen und zwar die Schwalbe Marathon Winter gekauft.
Kurz vor Weihnachten habe ich diese dann montiert, um sie laut Herstellerangaben zunächst 50 km auf sauberen Asphalt einzufahren. Gesagt, getan … Die 50 km hatte ich recht schnell runter … hehe 😀 Als ich dann überlegte, auf Normalbereifung zurückzuwechseln, wurde es kalt, ja mehr noch, es fiel sogar Schnee …
Am 2. Januar war morgens alles weiß und ich hatte einen Termin in Köln. Ohne Probleme ging es 36 km entlang am Rhein durch schöne weiße Winterlandschaft.
Interessant wurde es jedoch am Abend bzw. am anderen Morgen als der Schnee hart gefroren war und ich ich zwei kurze aber knackige Steigungen zu bewältigen hatte. Mit Normalbereifung hätte ich an diesen Stellen absteigen müssen. Mit Spikes aber kam ich hier ganz locker hoch, ohne dass das Hinterrad durchdrehte. Klasse 🙂
Pannenschutz inklusive
Und auch sonst habe ich diese Reifen schätzen gelernt. Denn neben seiner ganz klaren Wintertauglichkeit hat der Schwalbe Marathon Winter einen erhöhten Pannenschutz. Nach Silvester hat der rheinische Radfahrer ja leider immer reichlich mit Glas zu kämpfen. In diesem Jahr hat mir das nichts anhaben können. Auch mit ein Grund, warum das so ein schöner Radfahrmonat war.
Und nicht nur mich hat der Schwalbe Marathon Winter überzeugt. In der letzten Cycle wurde dieser Spike-Reifen zum Testsieger gekürt. Kritisiert wurde hier nur der Preis und die durch die Spikes bedingten Laufgeräusche. Den Preis finde ich mit etwas über 30 € wirklich vertretbar und die Laufgeräusche? Nun ja, wie soll das anders sein. Wasch mich, aber mach nicht nass, fällt mir dazu nur ein.
Ich werde die Spikes in jedem Fall bis nach Karneval drauf lassen, um so auch noch die nächste Glaswelle unbeschadet zu überstehen. Und im nächsten Winter sind diese Reifen wieder gesetzt.
Nach gut 2000 km hab ich übrigens nur am Anfang 2 oder 3 Spikes verloren. Ersetzt werden können die Spikes schnell und einfach mit einem Steckschüssel, den man sich mit ein paar Ersatzspikes am besten direkt mitbestellt.
Genau! Es gibt kein schlechtes Radfahrwetter, nur schlechte Ausrüstung. Und wenn es richtig eisig ist, sind die Spiker schon klasse.
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Guter Bericht. Ich habe diese Reifen im Winter schon ein paar Jahre auf verschiedenen Räder drauf und mit Spikes noch keine Stürze gehabt, auch bei grösstem Schnee- und Eisbelag. Am liebsten fahre ich diese auf meinem Crosser. Einfach sehr entspanntes fahren auf gefrohrenem Untergrund. 🙂
z.Bsp.: https://www.strava.com/activities/834026734
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