Dies „zum hinter die Ohren schreiben“:
- Im Winter reduzieren wir grundsätzlich das Tempo
- Wege können aufgrund von Eis, Reif, Nässe oder Laub sehr glatt sein
- Bremswege verlängern sich dadurch deutlich
- Vor Hindernissen – wie zum Beispiel parkende Autos oder unberechenbar laufende Hunde – bremsen wir rechtzeitig ab; auch dann, wenn sich die Hindernisse auf dem Radweg befinden und dort eigentlich nichts zu suchen haben
- Ärger ist kein guter Ratgeber und Besonnenheit ist Trumpf
- Wir sind uns bewusst, dass ein Radfahrer bei einer Kollision mit einem Auto die deutlich schlechteren Karten hat.
- Wenn ein Autofahrer in unserer Richtung blickt, heißt das noch lange nicht, dass er uns auch gesehen hat.
- Der vorherige Punkt gilt übrigens auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer
- Und apropos unberechenbar. Das Unberechenbare tritt immer dann auf, wenn man nicht damit rechnet
- Was schief gehen kann, wird auch schief gehen (Murphy’s Law). Vielleicht nicht heute, aber sicher morgen oder übermorgen.
- Sich der beiden vorherigen Punktes ständig bewusst zu sein, ist unsere elementare Überlebensstrategie im Straßenverkehr
Nachdem ich bei mir in den letzten Wochen eine gewisse Nachlässigkeit bei diesen Punkten festgestellt habe, wollte ich dies für mich noch einmal schwarz auf weiß festhalten.
Was war geschehen?
Morgens auf dem Weg zur Arbeit stand dieser LKW mitten auf dem Radweg. Ein Vorbeikommen war unmöglich. Ich hatte ihn schon von Weitem gesehen. Statt aber mein Tempo zu reduzieren, trat ich etwas angenervt noch ein bisschen doller in die Pedale. Als ich kurz vor dem LKW scharf die Bremse zog, blockierten zwar die Reifen, aber meine Geschwindigkeit reduzierte sich nicht im geringsten … nasses Laub war die Ursache.
Aber kein Problem, runter vom Radweg und rechts über den Grasstreifen auf den Fußgängerweg … kein Problem an sich, wenn ich nur dieses fast ein Meter breite und gut 50 cm tiefe Loch nicht so spät gesehen hätte. Einzige Möglichkeit: Lenker hochreißen und drüber … reichte aber nicht ganz. Mein Vorderrad setzte am inneren Rand des Lochs auf und ich wählte die mehr oder weniger kontrollierte Rolle vorwärts.
Bis auf eine leichte Rippenprellung und einer geröteten Stelle an der Stirn, die vom Helm stammte, als es zum „Touchdown“ kam, keine weiteren Blessuren. Ob der Helm hier Schlimmeres verhindert hat, weiß ich. Ich hatte aber das Gefühl, dass es gut, dass ich ihn getragen habe, denn Kopf und Grasstreifen hatten schon recht heftigen Kontakt. Am Rad war zum Glück gar nichts.
Eine insgesamt vermeidbare Situation.
Das Loch war vom Radweg nicht wirklich erkennbar. Und dann war es auch schon zu spät.
Beitragsbild: © stockpics – fotolia.com, alle anderen: Joas Kotzsch
Das Memo kann ich so 1:1 übernehmen. Und die Verhaltensweisen, die bei Dir zum ungewollten Abstieg geführt haben wären bei mir vermutlich nahezu identisch ausgefallen. Umso wichtiger sich das Memo regelmäßig ins Gedächtnis zu rufen. Ärger ist immer ein schlechter Ratgeber.
Umso besser, Markus, wenn ich es nicht nur für mich aufgeschrieben habe und andere sich auch wiedererkennen 🙂
Äußerst vernünftige Punkte, allesamt. Und es verlängert ein gesundes Leben sie zu berücksichtigen. Meine Frage nur: “Wer macht so ein riesen Loch, in dem ein Rad fast ganz verschwindet?” Ich freue mich jedenfalls, dass der Helm das Hirn geschützt zu haben scheint. Einen Guten Rutsch wünsche ich in diesem Zusammenhang vielleicht nicht. Alexandra
Danke Alexandra, wünsche ich Dir auch. Ich glaube, dass da mal ein Schild stand. Als man es entfernt hat, ist das Loch nicht zugeschüttet worden. Heute morgen habe ich extra noch mal drauf geachtet: Das Loch sieht man tatsächlich extrem spät …